Besser ging es nicht: An Norick Blödorn aus Flintbek führte auf der 283 Meter langen Speedwaybahn kein Weg vorbei. Mit einem Punktemaximum dominierte er die Konkurrenz und sicherte sich seinen ersten Einzeltitel bei den Senioren. In Abwesenheit des bisherigen Meisters, Martin Smolinski, und anderer in dieser Saison Verletzten wie Kai Huckenbeck, Erik Riss oder Max Dilger vervollständigten Kevin Wölbert und René Deddens das Podest.
20 Läufe, wer die meisten Punkte hat, gewinnt. Nach dieser einfachen Formel wurde in diesem Jahr im Herxheimer Waldstadion vor rund 600 Zuschauern die Deutsche Speedwaymeisterschaft ausgetragen. Blödorn, Härtel, Wölbert und Troidl hießen die Laufsieger des ersten Durchgangs. In Lauf fünf kam es zum Aufeinandertreffen zwischen Blödorn und Wölbert, in dem der Youngster dem dreifachen Deutschen Meister aus dem Osten die erneuten Titelträume durchkreuzte. Gefährlich werden konnte dem 18-Jährigen danach nur noch René Deddens, der seinerseits gegen Wölbert einen Zähler abgeben musste, ansonsten aber bis zum Duell mit Blödorn alles gewann. Deddens tat alles, um im entsprechenden Lauf noch an Blödorn vorbeizukommen – doch der wehrte alle Angriffe ab. Fünf Läufe, fünf Siege – der Titel war Norick Blödorn nicht streitig zu machen. Mit 18 Jahren, zwei Monaten und 26 Tagen ist er damit der jüngste Deutsche Speedwaymeister der seit 1979 existierenden Meisterschaft – und noch jünger als sein Onkel Tom Dunker im Jahr 1987.
„Ich bin überglücklich“, sagte der FIM-85ccm-Youth-Gold-Trophy-Sieger des Jahres 2018. Mit dem Titel habe er geliebäugelt, für ihn sei aber Wölbert der Topfavorit gewesen. Mitte September kann sich Blödorn bei der U21-DM möglicherweise auch noch einen weiteren Titel sichern und damit eine überaus erfolgreiche Saison zusätzlich krönen. Das frühe Aufeinandertreffen habe Blödorn in die Karten gespielt, sagte Wölbert – zumal der Youngster innen starten konnte und er selbst von außen auf Punktejagd gehen musste. Blödorn startete besser – und spätestens nach der ersten Runde war für den späteren Vizemeister nichts mehr zu machen. „Super zufrieden“ äußerte sich Deddens über seinen dritten Platz, der seinem Freund Kai Huckenbeck im Vorfeld das Versprechen gegeben hatte, aufs Treppchen zu fahren: „Von der Geschwindigkeit her war ich schneller als Norick und Kevin, hatte aber die etwas schlechteren Starts.“ Deddens sah es aber auch pragmatisch: „Ich hatte während Corona gar keine Rennen, dieses Jahr gerade mal zwölf. Das ist in etwa ein Viertel von dem, was Norick und Kevin in diesem Jahr gefahren sind.“
16 Jahre nach der letzten Deutschen Speedway-Meisterschaft in Herxheim absolvierte die veranstaltende Motorsportvereinigung nach Regen in der Mittagszeit in gut zwei Stunden die Veranstaltung souverän. Mit der Zuschauerzahl zeigte sich Vorsitzender Marco Hammer zufrieden: „Das ist das, was zu erwarten war.“
Ergebnis Speedway-DM Herxheim
1. | Norick Blödorn | 15 Punkte | ||
2. | Kevin Wölbert | 14 Punkte | ||
3. | René Deddens | 13 Punkte | ||
4. | Michael Härtel | 11 Punkte | ||
5. | Lukas Fienhage | 11 Punkte | ||
6. | Marius Hillebrand | 9 Punkte | ||
7. | Valentin Grobauer | 9 Punkte | ||
8. | Erik Bachhuber | 7 Punkte | ||
9. | Fynn Ole Schmietendorf | 6 Punkte | ||
10. | Jonny Wynant | 5 Punkte | ||
11. | Lukas Baumann | 5 Punkte | ||
12. | Dennis Helfer | 5 Punkte | ||
13. | Nick Colin Haltermann | 5 Punkte | ||
14. | Maximilian Troidl | 3 Punkte | ||
15. | Ann-Kathrin Gerdes | 0 Punkte |