Nach dem Auftakt in Saudi Arabien trug die Formel E ihre Läufe drei und vier in der italienischen Hauptstadt Rom aus. Am Samstag sicherte sich Jean-Eric Vergne (DS Techeetah) den Sieg vor den beiden Jaguar Racing-Piloten Sam Bird und Mitch Evens. Am Sonntag konnte Mercedes-Fahrer Stoffel Vandoorne, nach seinem Pech im ersten Rennen, den vierten Lauf gewinnen. Zweiter wurde Alexander Sims (Mahindra Racing) vor Porsche-Pilot Pascal Wehrlein. Bird konnte bereits am Samstag die Führung in der Meisterschaft übernehmen.
Der dritte Lauf war von Beginn an turbulent verlaufen. Wegen leichten Regens musste das Rennen hinter das Safetycar gestartet werden. Kurz nach der Freigabe durch die Rennleitung versuchte Porsche-Pilot Andre Lotterer Vandoorne zu überholen. Doch es kam zu einer Kollision und beide fielen zurück. Lotterer bekam zudem eine fünf-Sekunden-Zeitstrafe aufgebrummt.
Später erwischte es den Führenden Oliver Rowland (Nissan E.Dams). Er erhielt eine Strafe, da er zu viel Leistung abgerufen hatte. Audi-Pilot Lucas di Grassi nahm das Geschenk gerne an und übernahm Platz eins.
Doch kurz vor Ende des Rennens rollte der Brasilianer ohne Antrieb aus. „Ein technisches Problem so kurz vor Rennende ist hart“, sagte di Grassi. „Für die Mechaniker, für die Ingenieure, für mich. Wir hatten heute den Speed, das Rennen zu gewinnen. Ich lag die meiste Zeit in Führung und hatte tolle Überholmanöver.“ Pechvogel Vandoorne landete bei seinem Ausweichmanöver in der Mauer und wurde dann auch noch von Nyck de Vries getroffen. Somit endete das Rennen wie es begonnen hatte: hinter dem Safetycar.
Der Deutsche Rene Rast hatte unbemerkt eine sensationelle Aufholjagd hingelegt: Nach einem Dreher im Qualifying war der Audi-Pilot nur von Startposition 20 ins Rennen gegangen, konnte sich aber bis auf Platz sechs vorarbeiten. „Wenn man von Startplatz 20 losfährt, muss man mit einem sechsten Platz zufrieden sein“, sagte Rast. „Es war ein cooles Rennen, ich hatte viel Spaß, das Auto war schnell.“ Wehrlein wurde Siebter und Maximilian Günther Neunter. Nico Müller erreichte Platz 14 und Lotterer Position 16.
Im vierten Lauf sah es zunächst nach einem Zweikampf zwischen Vandoorne und Wehrlein um die Spitze aus. Doch der Belgier nutzte den Attack-Mode besser als der Deutsche und hielt so die Führung. Wehrlein kam zu eine virtuelle Safetycar-Phase in die Quere: zunächst konnte er seine Zusatzleistung nicht nutzen, verschlief dann den Restart und wurde überholt.
Vandoorne konnte trotz einer weiteren Safetycar-Phase die Führung halten und in seinen zweiten Sieg ummünzen. „Was für ein Sieg. Das war in gewisser Weise die Wiedergutmachung für das erste Rennen“, freute sich der Belgier. Wehrlein wurde zunächst Vierter, profitierte aber später von einer Zeitstrafe gegen Norman Nato. In der Tabelle liegt er auf Rang sechs.
Tabellenführer Bird und Robin Frijns kollidierten zwar in der letzten Runde und blieben ohne Punkte; Bird konnte die Spitzenposition in der Tabelle dennoch halten.
Pech hatten Lotterer und Rast: Lotterer erhielt eine Zehn-Sekunden-Stopp-and-Go-Strafe, da vor dem Rennen zu lange an seinem Auto gearbeitet wurde. Mit Rang 15 blieb er ohne Punkte. Rast hatte zunächst wieder eine tolle Aufholjagd gezeigt: von Startrang 19 in die Nähe der Top 10. Nach einer Mauerberührung bracht die hintere Radaufhängung und der Deutsche schied aus.
Günther beendete den vierten Lauf auf Rang fünf, Müller schaffte es mit Platz 10 auch noch in die Punkteränge.
In zwei Wochen absolviert die Formel E auf dem Circuit Ricardo Tormo in Valencia die Läufe fünf und sechs.