Die Generalversammlung der FIA im italienischen Bologna ehrte den Deutschen Hermann Tomczyk in diesem Jahr mit einer besonderen Auszeichnung: In Würdigung seiner besonderen Verdienste wurde der Rosenheimer zum FIA-Ehren-Vizepräsidenten gewählt. Das wichtigste Beschlussorgan des Motorsport-Weltverbandes krönte damit die Ehrungen auf nationaler Ebene mit einer internationalen Auszeichnung. Denn in seinem Heimatland wurde Tomczyk vom DMSB bereits mit der Ehren-Präsidentschaft sowie mit dem DMSB-Pokal ausgezeichnet. Auch der ADAC, für den er 24 Jahre lang als Sportpräsident fungierte, ernannte ihn zusätzlich zum Ehrenpräsidenten.
Die Generalversammlung der FIA gab dem neuen Präsidenten Mohammed Ben Sulayem auch Gelegenheit, das erste Jahr seiner Amtszeit zu blianzieren. Zudem standen für die Versammlung einer Reihe von Beschlüssen auf der Tagesordnung. Sulayem legte in seiner Rede einen deutlichen Akzent auf eine Reihe von Themen, die sich unter dem Begriff der Nachhaltigkeit zusammenfassen lassen. Die Versammlung stimmte außerdem für mehrere Änderungen des Internationalen Sportgesetzes, bei denen insbesondere Verhaltens- und Compliance-Regelungen ins Auge fielen und wählte die Mitglieder einer Reihe von Gremien.
Tomzcyk, der sein Amt als ADAC-Sportpräsident im vergangenen Jahr altersbedingt niederlegte und vom größten europäischen Automobilclub anschließend zum Ehrenpräsidenten ernannt wurde, erfährt mit der FIA-Ehren-Vizepräsidentschaft eine weitere Würdigung seiner langen erfolgreichen Karriere. Sie begann in den 70er-Jahren als aktiver Automobilsportler auf der Rallyepiste und der automobilen Rundstrecke. An die aktiven Jahre schloss sich ein fast vier Jahrzehnte langes ehrenamtliches Engagement an, das Tomczyk in viele wichtige Ämter führte.
Nach Jahren als Sportkommissar unter anderem in der DTM und der Formel 1 sowie Einsätzen etwa als DTM-Race-Director wurde er 1997 Sportpräsident des ADAC und damit einer der prägenden Köpfe in der Gründungsphase des DMSB. Von 2006 bis 2008 übernahm er als Präsident des DMSB die Gesamtführung des Verbandes und wurde von 2005 bis 2009 Vizepräsident des Motorsport-Weltverbandes FIA. Anschließend vertrat er Deutschland unter anderem als Mitglied des FIA World Councils und als FIA-Vizepräsident für den Sport in der Region Europa.