Die 98. Ausgabe der International Six Days of Enduro (ISDE) fand vom 14. bis 19. Oktober 2024 in Galicien, Spanien statt. Das deutsche Team trat mit insgesamt 28 Fahrern und Fahrerinnen an, darunter drei Nationalmannschaften in den Kategorien Trophy, Junior-Trophy und Damen-Trophy. Die Veranstaltung erwies sich als eine der anspruchsvollsten der letzten Jahre, geprägt von herausfordernden Wetterbedingungen und anspruchsvollem Terrain.
World Trophy
Die deutsche Trophy-Mannschaft erreichte in der Endabrechnung den 12. Platz von 18 gestarteten Mannschaften. Yanik Spachmüller zeigte sich als stärkster Fahrer im Team und belegte in der Gesamtwertung aller Nationalmannschaftsfahrer den 66. Platz von 139 Startern. Philipp Müller, der nach einer längeren Verletzungspause an den Start ging, steigerte sich täglich und etablierte sich als zweitbester Fahrer im Team. Lane Heims kämpfte die gesamte Woche mit einer zunehmenden Erkältung, zeigte aber besonders am ersten Fahrtag eine starke Leistung auf Augenhöhe mit Spachmüller. Milan Schmüser, der kurzfristig aus der Junior-Trophy in die Trophy-Mannschaft aufrückte, musste zusätzlich Handprobleme bewältigen. Trotz dieser Herausforderungen lieferte das Team eine geschlossene Mannschaftsleistung ab.
Junior Trophy
In der Junior-Trophy-Wertung belegte das deutsche Team den 11. Platz unter 13 Nationen. Fynn Hannemann, der am ersten Fahrtag noch der schnellste Fahrer im Team war, musste leider am zweiten Tag nach einem Sturz und einer Verletzung am Unterarm aufgeben. Felix Melnikoff, der seine zweite Sixdays bestritt, und Leonhard Koch, der kurzfristig aus den Clubteams in die Juniormannschaft nachrückte, kämpften motiviert weiter. Trotz des frühen Ausfalls von Hannemann gelang es ihnen, in der Endabrechnung noch Chile und Italien hinter sich zu lassen. Beim abschließenden Motocross zeigten beide Fahrer starke Leistungen, wobei Koch als bester deutscher Fahrer in der Junior-Trophy-Wertung hervorstach.
Women's World Trophy
Das deutsche Damen-Team erreichte den 9. Platz unter 11 Nationen. Nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Laura Soller am vierten Fahrtag, die sich auf der Etappe das Knie verdrehte, kämpften Samantha Buhmann und Celine Heistermann mit großem Einsatzwillen weiter. Trotz der widrigen Umstände gelang es ihnen, noch zwei Teams hinter sich zu lassen. Heistermann war kurzfristig für die ursprünglich nominierte Tanja Schlosser eingesprungen, die verletzungsbedingt absagen musste.
Clubmannschaften
In der Clubwertung war das Team Germany Club 5 mit Niklas Niegelhell, Marvin Möhler und Heiko Häußler auf Platz 31 von 124 Mannschaften die beste deutsche Clubmannschaft. Felix Hail wurde als bester deutscher Clubfahrer 66. in der Gesamtwertung aller Clubmannschaftsfahrer, die 389 Teilnehmer umfasste. Weitere bemerkenswerte Leistungen zeigten Andreas Lettenbichler mit Platz 71 und Maximilian Scheck mit Platz 93 in der Gesamtwertung der Clubfahrer. In der erstmals ausgetragenen Club Veteran Wertung startete das deutsche Team mit Siegfried Frank, Stefan Müller und Jens Willgeroth, musste jedoch aufgrund eines frühen Ausfalls mit dem 5. Platz unter 7 Teams vorliebnehmen.
Herausfordernde Bedingungen
Die diesjährige ISDE empfand das Team als eine der schwierigsten der letzten Jahre. Die Fahrer mussten sich mit anspruchsvollem Gelände, langen Fahrtagen von über 7 Stunden im Sattel und wechselhaftem Wetter auseinandersetzen. Statt der erwarteten Hitze und Staub erlebten die Teilnehmer Orkanböen, Sturm und häufigen Regen. Täglich standen drei verschiedene, jeweils über 4 km lange Sonderprüfungen auf dem Programm, die teilweise auf 900 Metern über dem Meeresspiegel in dichtem Nebel stattfanden.
Ausblick
Die Erfahrungen aus dieser ISDE werden nun ausgewertet, um die deutschen Enduro-Nationalmannschaften für zukünftige internationale Wettbewerbe optimal vorzubereiten. Die nächsten International Six Days of Enduro (ISDE) finden im Jahr 2025 in Bergamo, Italien, statt.