Deutschland erfolgreich, Niederlande noch einen Tick besser

Abends, als es bereits dunkel geworden war, zeigte sich DMSB-Teammanager Josef Hukelmann nach eigenen Worten „total happy“ über die Silbermedaille, die um seinen Hals baumelte: „Die Niederländer waren zu Hause hoch motiviert – und haben auch zurecht gewonnen.“ Als Titelverteidiger habe Deutschland nicht Gold verloren, sondern Silber gewonnen, meinte Hukelmann: „Wir haben Großbritannien geschlagen und sind Vizeweltmeister geworden. Großes Lob an diese deutsche Truppe, die vereint und als Mannschaft aufgetreten ist.“

Das deutsche Quartett begann mit zwei glasklaren Siegen und einem Punktemaximum gegen Finnland und die Franzosen. Die Niederländer hatten nach ihrem zweiten Lauf bereits Punkte eingebüßt: Im Heat 1 gegen die Tschechen hatte sich Hynek Stichauer zwischen Dave Meijerink und Jannick de Jong gedrängt. Beim Rennen gegen die Briten hatte zwar Chris Harris auch kein Gegenmittel gegen einen irrsinnig starken Romano Hummel, konnte sich aber direkt hinter ihm einreihen. Das Duell der Deutschen gegen die Dänen endete mit einem 8:7, was die Oranje-Truppe gegen die Skkandinavier allerdings mit einem 12:3 übertrumpfte. Es folgten jeweils „twelve Points“ für Deutschland (gegen Tschechen) und die Niederlande (gegen die Franzosen) – und das direkte Duell.

„Kein Fahrer dieser Welt hätte an diesem Tag gegen diesen Hummel etwas ausrichten können“, beschrieb Teammanager Hukelmann das „nicht von dieser Welt“ des niederländischen Welt- und Europameisters. Das musste auch Erik Riss erfahren, dem neben Hummel besten Punktesammler in den Vorläufen. Auch Meijerink und Meijer taten im Zweikampf gegen die Deutschen das Ihrige. 10:5 bedeuteten einen Punkteabstand im Gesamtresultat von sechs Punkten, der sich im letzten Durchgang durch ein 9:6 der Niederländer gegen Finnland und ein 8:7 der Deutschen gegen die Briten nochmals vergrößerte. Beide, die Niederlande und Deutschland, standen im Finale, das ein weiteres Mal zu „Hummel-Festspielen“ wurde. Hummel, Smolinski, Meijerink, Riss, Meijer, Tebbe hieß der Einlauf – 9:6 für den damit neuen Team-Weltmeister Niederlande.

Für Diskussionen und eine knapp dreistündige Verschiebung der Mannschafts-Weltmeisterschaft sorgte die nasse Bahn, die einige Fahrer auch als gefährlich bezeichneten. Nichtsdestotrotz gab es allgemeine Anerkennung dafür, dass die Niederländer mit der Bahn am besten zurande kamen – und verdient das Treppchen ganz oben auf dem Podest eingenommen haben.

 

Ergebnis Long rack of Nations Roden/ Niederlande

1. Niederlande 64 plus 9 Punkte (Romano Hummel 30, Dave Meijerink 17, Mika Meijer 10, Jannick de Jong 7)
2. Deutschland 57 plus 6 (Erik Riss 29, Martin Smolinski 18, Jörg Tebbe 9, Stephan Katt 1).
3. Großbritannien 49 plus 9 (Chris Harris 25, Zach Wajtknecht 12, Andrew Appleton 12)
4. Finnland 44 plus 6 (Henri Ahlbom 16, Tero Aarnio 14, Jesse Mustonen 13, Tobi Mustonen 1)
5. Tschechien 36 (Hynek Stichauer 18, Josef Franc 13, Jan Macek 5)
6. Dänemark 35 (Jacob Bukhave 23, Tobias Thomsen 12, Kenneth Kruse Hansen, 0, Morten Qvistgaard 0).
7. Frankreich 29 (Mathias Trésarrieu 10, Jordan Dubernard 8, Steven Labouyrie 8, Gaétan Stella 3).

 

Finale um Platz 3

1.Großbritannien (Harris 5 Punkte, Wajtknecht 4, Appleton 0)
2.Finnland (Jesse Mustonen 3, Ahlbom 2, Aarnio 1)
 GBR – FIN 9:6  

 

Finale um Platz 1

1.Niederlande (Hummel 5 Punkte, Meijerink 3, Meijer 1)
2.Deutschland (Smolinski 4, Riss 2, Tebbe 0)
 NED – GER 9:6  
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