Flugausfall, Verzögerungen, Umbuchungen – schon der Weg nach Argentinien war für die 77 Personen umfassende Reisegruppe aus Deutschland beschwerlich und stark verzögert. Was bei anderen Reisen nur ein lästige Verspätung gewesen wäre, klaute aber den 15 Fahrerinnen und Fahrern kostbare Tage für Akklimatisierung und Training – und läutete sehr fordernde Tage vor Ort ein. Zwei Teams gingen – in den Kategorien Junior-Trophy und Damen-Trophy – als Nationalmannschaft an den Start, die jeweils als Sechstplatzierte abschnitten. Zudem stellte sich eine Reihe von Trophy-Piloten den äußerst schwierigen Bedingungen, die drei weitere DMSB-Teams bildeten. Große Temperaturunterschiede mit großer Hitze am Tag, lange Fahrzeiten und Sonderprüfungen über weite Strecken forderten den Teilnehmern dabei alles ab: Bereits am ersten Fahrtag fielen 92 der 336 gestarteten Teilnehmer aus 26 Nationen den Bedingungen zum Opfer – ein klarer Hinweis für die besonderen Bedingungen.
Damen-Trophy landete auf Platz sechs
Große Hoffnungen hatte vor den ISDE das deutsche Damen-Trophy-Team mit Samantha Buhmann, Tanja Schlosser und Maria Franke. Doch nach zwei Ausfällen blieb Ihnen der sechste Platz in der Schlussabrechnung. Tanja Schlosser, die in der DEM und auch in der Europameisterschaft schon bewiesen hatte, dass sie zur Weltspitze gehört, sorgte dabei für das beste Einzelergebnis. Die ISDE schloss sie mit Platz drei in der Einzelwertung ab. Im Pech war dagegen Maria Franke. Sie kann mit Ihrem Speed mit der Weltspitze mithalten, auch wenn sie nicht mehr so aktiv in der DEM unterwegs ist. In diesem Jahr allerdings wurde sie von der Technik eingebremst: Bereits am ersten Tag musste sie ihr Bike auf Platz zwei liegend mit defekter Zylinderkopfdichtung in den Bergen zurücklassen, das erst einen Tag später dort geborgen werden konnte.
Samantha Buhmann musste am vierten Tag aufgeben: Sie hatte sich schon am Vortag offene Blasen an der Hand zugezogen, die schließlich die Bedienung des Bikes nicht mehr möglich machten. Schade für die Piloten mit großem Kämpferwillen, die in der DEM, der italienischen Meisterschaft und auch schon bei WM-Läufen ihre Qualitäten bewiesen hatte. Den Wettbewerb gewannen am Ende die Pilotinnen aus den USA vor dem australischen Team und der Latein-Amerika-Auswahl der FIM.
Junior-Trophy mit geschlossener Mannschaftsleistung
Das deutsche Junior-Trophy Team mit Maximilian Wills, Felix Melnikoff und Florian Görner trat mit einer klaren Zielsetzung an: Die Kombination aus Görner als erfahrenem Piloten und den jungen Förderfahrern Melnikoff und Wills sollte Erfahrung sammeln und vor allem als Mannschaft geschlossen ins Ziel kommen. Mit Platz sechs von elf startenden Mannschaften gelang dem Trio das auch mit einer solide Leistung. Als bester Fahrer ging Florian Görner aus dieser Mannschaft hervor. Auch beim Abschluss-Motocross zeigte er seine ganze Klasse. Maxi Wills und Felix Melinkoff lieferten eine strafpunktfreie, starke Leistung ab, die nach der durch die Reisekapriolen verkürzten Vorbereitung auch anders hätte aussehen können. Das Ergebnis ist für die Zukunft vielversprechend: Melnikoff und Wills sind gute Kandidaten auch für künftige Junior-Trophy-Teams. Görner wird sich schon aus Altersgründen weiterentwickeln und bei konstanter Leistung für eine Trophy-Mannschaft infrage kommen. Vielleicht rückt dann auch einmal das Podium in Reichweite, das sich bei den diesjährigen ISDE Sieger Frankreich mit den zweitplatzierten US-Amerikanern und Schweden auf Platz drei teilte.
Club-Fahrer: Martin Werz und Team DMSB 1 mit den besten Platzierungen
Bei den Clubmannschaften war das Interesse aufgrund der hohen Kosten der Überseeveranstaltung nur begrenzt, dennoch formierte der DMSB aus den neun angetretenen Piloten drei Teams. Als bestplatzierte schnitten am Ende Kai Brautigam, Martin Werz und Ronny Rohde (Team DMSB 1) auf Platz 20 von 77 Mannschaften den Wettbewerb ab. Das Team DMSB2 mit Hendrik Höhle, Wolfgang Krause und Rico Gehmlich holte Platz 44, und Matthias Lehmann, Matthias Globig und Olaf Szukat landeten als Team DMSB 3 am Ende auf Platz 75. Bester deutscher Clubfahrer war Martin Werz auf Platz 66. in der Einzelwertung, dicht gefolgt von Kai Bräutigam auf dem 68. Platz von den noch 148 verbliebenen Clubfahrern.