Qualifikationen & Herausforderungen: Deutsche Speedway-Fahrer im internationalen Wettkampf

Speedway international: Kubera, Huckenbeck, Jensen©

Weltmeisterschaft: SGP Qualifikation

Deutscher Grand Prix Fahrer dominiert in Abensberg – Sieg auf heimischem Boden

Das deutsche Aushängeschild Kai Huckenbeck holte sich unangefochten den Tagessieg und sicherte sich somit die Qualifikation für die Grand Prix Challenge. Mit 14 von 15 möglichen Punkten ließ er die gesamte Konkurrenz hinter sich und brachte die 4000 Zuschauer in Stimmung. Nach vier Durchgängen war Huckenbeck als Einziger ungeschlagen und hatte bereits die Qualifikation in der Tasche, da ihm eine Top-Vier-Platzierung nicht mehr zu nehmen war. Im Duell gegen den Polen Dominik Kubera unterlag Huckenbeck in seinem letzten Lauf zwar, doch der zweite Platz genügte, um den Sieg in Abensberg zu sichern.  

„Den 15. Punkt hätte ich gerne noch mitgenommen und habe gekämpft. Aber ich hatte dann einen kurzen Aufsteiger in der Kurve – da ich aber bereits durch war und das Ding gewonnen hatte, habe ich nichts mehr riskiert“, kommentierte der 31-Jährige.

Aus für die weiteren deutschen Starter in Abensberg

Martin Smolinski kam mit neun Punkten in den vorderen Bereich und wurde Siebter. Valentin Grobauer hatte einmal Pech, als er an zweiter Stelle liegend mit Plattfuß ausfiel. Ohne Punkte blieb der Reservefahrer Sandro Wassermann, der einmal zum Zug kam.

Weitere Qualirunden in Debrecen, Zarnovica und Lonigo

Marius Hillebrand fuhr die Qualifikation zeitgleich in Ungarn. Wie schon kurz zuvor bei der EM scheiterte Hillebrand auch in der WM in der Vorrunde. Er belegte in Debrecen Platz 13.

Norick Blödorn erkämpfte im slowakischen Zarnovica fünf Punkte, was Platz 12 bedeutete.

Der deutsche Meister Kevin Wölbert reiste nach Lonigo in Italien, um dort den Sprung in die alles entscheidende Challenge zu schaffen. Wölbert hatte in den ersten beiden Durchgängen große Probleme mit dem Setup. Er musste in seinem zweiten Lauf null Punkte hinnehmen, was ihm in der Endabrechnung die Qualifikation kostete. Wölbert zeigte sich wie gewohnt kämpferisch. Er fuhr gegen Ende des Rennens immerhin noch zwei Laufsiege ein. Zehn Punkte reichten aber am Ende des Tages nicht. „Mich ärgert heute vor allem, dass ich zu lange gebraucht habe, um eine Abstimmung zu finden. Das Training war wegen des Regens am Mittag mehr oder weniger für die Katz'. Meinen neuen Motor konnte ich da nicht abstimmen. Naja, am Ende ging es ja dann ganz gut. Heute wäre der Sprung nach Pardubice möglich gewesen,“ so Wölbert sichtlich angefressen nach dem Rennen.
 

Junioren-Weltmeisterschaft: SGP 2 Qualifikation

Zwölf Tickets zur Teilnahme an der Speedway U21-Weltmeisterschaft (SGP2) wurden am 8. Juni vergeben. Der DMSB schickte seine Starter dafür nach Ludwigslust, Terenzano in Italien und Macon in Frankreich. Bei keinem der Rennen konnte ein Deutscher überzeugen. Der SGP 2 findet daher ohne deutsche Beteiligung statt.

In Ludwigslust landeten Ben Iken, Hannah Grunwald, Jonny Wynant und Tom Meyer auf den letzten Plätzen. Wynant zeigte sich nach dem Rennen ungeschönt ehrlich: „Das war heute ein echter Schlag in die Fresse. Es ist deutlich zu sehen, dass mir im Vergleich zu den Topfahrern einfach die Praxis fehlt. Die sitzen drei- bis viermal die Woche auf dem Motorrad und ich in den letzten vier Wochen gar nicht.“

Ähnlich erging es Erik Bachhuber und Marlon Hegener in Macon. Ohne echte Chance schieden beide auf den hinteren Plätzen aus. Bachhuber vor allem haderte mit dem Pech, als er einen technischen Defekt erlitt und bei einem weiteren Lauf in das Startband fuhr. Ein gebrauchter Tag für beide.

Der jüngste deutsche Nachwuchsfahrer, Patrick Hyjek, schlug sich in Terenzano beachtlich. Acht Punkte und Platz acht können sich für den erst 17-jährigen Hyjek sehen lassen.

Drei Tage nach den Rennen teilte die FIM mehrere permanente Wildcards für den SGP 2 zu, wobei leider kein deutscher Fahrer dabei war.
 

Europameisterschaft: SEC Qualifikation

Acht deutsche Speedwayfahrer nahmen an der Qualifikation zur EM teil. Verteilt auf vier Qualifikationsrunden trafen sie auf starke Konkurrenz. Lediglich Erik Riss aus Bad Wurzach schaffte es im steierischen Mureck als Dritter auf das Podium. Er sicherte sich somit die Fahrkarte nach Daugavpils in Lettland, wo die diesjährige SEC-Challenge ausgefahren wurde. Gut eine Woche später verpasste Riss dort den Sprung in die SEC-Finalserie 2024 jedoch.

Auf heimischem Boden in Stralsund schaffte kein Deutscher die Qualifiaktion: Kevin Wölbert wurde Zehnter, Valentin Grobauer kam auf Platz 13. Celina Liebmann endete als Reservefahrerin auf Platz 16.

In Debrecen, Ungarn, schied Marius Hillebrand als Siebter aus, da die Grenze ebenfalls Platz vier war.

Norick Blödorn reiste nach Krsko in Slowenien. Zehn Punkte standen am Ende im Tableau, was Platz 6 bedeutete. Blödorn schrammte also ebenfalls knapp an der Qualifikation vorbei. „Normalerweise ist in Krsko der rote Startplatz echt gut. Ich stand heute zweimal auf Rot und es ging gar nichts. Ein Punkt mehr und ich wäre im Stechen gewesen. Im Moment tut das echt weh,“ so Blödorn direkt nach seinem letzten Lauf. Blödorn wurde erfreulicherweise einige Tage später eine permanente Wildcard durch die FIM Europe zugesprochen. Er erhielt somit die Startberechtigung für die vier Runden der SEC-Serie 2024.
 

Text: Bernhard Härtinger, Presse Team Germany

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