ADAC-Ortsclubs schaffen starke Inklusionsprojekte

#Inklusion
Die bundesweite Kooperation von ADAC-Ortsclubs mit Werkstätten für Menschen mit Behinderung ist ein gutes Beispiel dafür, wie kleine Projekte in der Summe ihre Wirkung multiplizieren können. Die Inklusions-Initiative geht zurück auf kleinste Anfänge und wuchs im Rahmen einer gelebten Partnerschaft zu einer überregionalen Zusammenarbeit.

lles begann, als die Drei-Städte-Rallye zusätzliche Flächen für ihren Servicepark suchte. Die benachbarten Werkstätten für Menschen mit Behinderung stellten sie zur Verfügung und wurden im Gegenzug mit Tickets und Gästeprogramm belohnt. Eine Win-Win-Situation, die in den Folgejahren immer weiterwuchs und mit immer neuen Ideen belebt wurde.

Die Verantwortlichen beim ADAC Südbayern integrierten die bestehende Kooperation auch von Beginn an in ihre Planungen für die Central European Rally, in der die Drei-Städte-Rallye als deutscher Beitrag gemeinsam mit den Wertungsprüfungen in Österreich und Tschechien aufging. Auch bei anderen Veranstaltungen im Bereich des ADAC-Regionalclubs wurde die Partnerschaft aufgegriffen und weitergesponnen. Zudem beteiligte sich der ADAC Nordbayern, der mit dem südlichen Pendant gemeinsam den Bayerischen Motorsport-Verband (BMV) bildet, der einer der Landesmotorsportfachverbände des DMSB ist.

Viele erfolgreiche Praxisbeispiele

Sehr sichtbar wird die Zusammenarbeit inzwischen bei der Central European Rally, die seit ihrem Debüt mit den Caritas Wolfsteiner Werkstätten aus Freyung kooperiert. So fertigten die Mitarbeiter mit körperlicher und geistiger Behinderung 22 Siegerpokale an, die an die einzelnen Klassengewinner überreicht wurden. WM-Champion Thierry Neuvielle, der den Werkstätten im Jahr 2023 einen Besuch abstattete, war so begeistert von der geleisteten Arbeit, dass er spontan 10.000 Euro spendete, mit der die Einrichtung eine neue Küche finanzieren konnte. Zur Teilhabe der fleißigen Mitarbeiter der Werkstätte gehörte auch, dass sie im Rahmen der Kooperation als Gäste die Rally vor Ort verfolgen konnten. Für Offizielle, Sportwarte und Teams fertigen die Werkstätten Dokumententaschen aus ausrangierten Werbebannern und verbanden damit das Inklusions- mit einem Upcyclingprojekt.

Auch bei anderen Veranstaltungen wurde an die Kooperation angeknüpft. So absolvierte eine Oldtimer-Rallye des ADAC eine Durchfahrtkontrolle auf dem Gelände einer Werkstatt, aus deren Fertigung auch die Präsente für die Teilnehmer des Events stammten. Eine direkte Zusammenarbeit wurde mit der gemeinsamen Messestand-Präsenz bei Großveranstaltungen erreicht. Außerdem wurden zwei Charity-Turniere mit behinderten und nicht behinderten Teilnehmern durchgeführt – im Rahmen einer Bilder-Rallye und eines Golf-Turniers. Natürliche Anknüpfungspunkte gibt es logischerweise auch zu den Inklusions-Kartslaloms, die die deutsche Motorsport-Jugend (dmsj) initiiert hat. Im Rahmen eines Kulturfestivals gab es außerdem Mitfahren im Kart-Zweisitzer. Ein dauerhaft sichtbares Zeichen für die Kooperation ist die Aufstellung von Rad-Service-Stationen aus der Fertigung einer Caritas-Werkstatt.

Bundesweiter Ausbau

Eine erste Erweiterung erfuhr das Inklusionsprojekt, als es bayernweit ausgeweitet wurde. Durch die Kooperation der ADAC-Regionalclubs Süd- und Nordbayern unter dem Dach des BMV gewann das Projekt an Dynamik, die auf bundeweite Ebene weiter ausgebaut werden soll. Dazu wurde als Kooperationspartner die Bundesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen e. V. gewonnen. Damit ist der Weg frei, die rund 3.000 deutschen Motorsport-Ortsclubs mit den rund 700 Werkstätten der Bundesarbeitsgemeinschaft zu vernetzen. Sie können ebenso als Partner für gelebte Inklusion von Menschen mit Behinderung gewonnen werden, wie sie auch mit ihrem Fertigungsportfolio hervorragende Lieferanten für benötigte Materialien sind – etwa für Pokale und Ehrenpreise, Büro- und Werbeartikel und Bauelemente bis hin zu Dienstleistungen.

 

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