Deutschland verpasst knapp das MXoN Podium

Rennen 1 (MXGP + MX2): starker Auftakt
Die deutschen Fahrer Ken Roczen und Simon Längenfelder kamen beide auf guten Ausgangspositionen aus der Startrunde. Roczen lag auf dem fünften Platz und Längenfelder gelang mit der MX2-Maschine das Kunststück, auf Rang acht aus dem ersten Umlauf zurückzukehren. Roczen hatte sich in der sechsten Runde bereits an Aaron Plessinger (USA) und Jeremy Seewer (Schweiz) auf den dritten Platz vorgekämpft, doch dann bremste er seine Suzuki kurz aus und reihte sich auf Position fünf wieder ein. Längenfelder war unterdessen auf den zwölften Platz zurückgefallen. Nach einem Dreher Seewers zog Roczen auf Platz vier vor und fuhr sich an Plessinger heran, den er drei Runden vor Schluss passieren konnte. Damit landete Roczen hinter Laufsieger Romain Febvre (Frankreich) und Jorge Prado (Spanien) auf dem Laufpodium. Längenfelder fiel in der zweiten Rennhälfte noch auf den 14. Rang zurück. Das deutsche Team übernahm nach dem ersten Rennen den dritten Platz hinter Frankreich und Australien.

Rennen 2 (MX2 + Open): Sturzpech für Längenfelder und Koch
Simon Längenfelder hatte nur eine kurze Erholungspause zwischen den Rennen, denn im zweiten Lauf trat die MX2-Klasse gegen die Open-Kategorie an, in der Tom Koch für die Deutschen antrat. Längenfelder wurde jedoch gleich in einen Startsturz mehrerer Fahrer verwickelt und nahm die Fahrt als einer der letzten Fahrer wieder auf. Koch kehrte als 13. Aus der ersten Runde zurück, doch dann rutschte ihm das Vorderrad auf der gewässerten Strecke weg. Er stürzte und fiel auf Position 25 zurück, zwei Plätze hinter Längenfelder. Die beiden Deutschen fuhren im Anschluss stark nach vorne. Längenfelder flog förmlich durch das Feld und schaffte es bis ins Ziel noch auf den elften Platz vor. Koch arbeitete sich noch auf Platz 17 vor. Die Franzosen feierten in diesem Rennen mit Maxime Renaux und Tom Vialle einen Doppelsieg vor Liam Everts (Belgien). Das deutsche Team rutschte in der Nationen-Wertung auf den vierten Platz hinter Frankreich, Australien und Italien zurück.

Rennen 3 (MXGP + Open): Grandioser Ken Roczen
Im alles entscheidenden dritten Rennen preschte Ken Roczen mit dem Holeshot vor Jett Lawrence an die Spitze des Feldes, doch Koch wurde in einen Startsturz verwickelt und musste nach der ersten Runde an die Box, um einen gebrochenen Tankdeckel auszutauschen. Er reihte sich mit einer Runde Rückstand hinter Roczen wieder im Feld ein. Roczen und Lawrence lieferten sich an der Spitze ein sehenswertes Duell, das der Australier in der siebten Runde für sich entschied. Roczen blieb zunächst in Schlagdistanz, verlor in der Schlussphase jedoch den direkten Anschluss und kam auf einem ungefährdeten zweiten Rang ins Ziel. Koch fuhr gute Rundenzeiten und kam noch auf den 25. Platz vor, was für das deutsche Team jedoch als Streichergebnis von allen sechs Laufresultaten gewertet wurde.

Deutschland knapp am Podium vorbei, Roczen bester MXGP-Pilot
In der Nationenwertung verpasste das MXoN Team Germany mit nur vier Punkten und Platz vier das Podium nur knapp. Das ist das beste Ergebnis der Mannschaft seit dem legendären Sieg 2012 im belgischen Lommel, wo Roczen bereits Teil des Teams war. In der Fahrer-Einzelwertung gewann Roczen den Preis als bester MXGP-Fahrer vor Jorge Prado und Jett Lawrence. Simon Längenfelder schloss die Einzelwertung der MX2-Kategorie auf Rang fünf ab, Tom Koch kam mit Position neun in die erste Hälfte der Open-Piloten.

„Ich bin sehr zufrieden damit, die MXGP-Klasse gewonnen zu haben, was mir bislang in meiner Karriere noch nicht gelungen ist. Auch der Holeshot auf unserer Suzuki, die mein HEP Motorsports Team und Johannes Bikes gemeinsam auf die Räder gestellt haben, war sensationell. Die Kulisse in Frankreich mit den vielen Fans war richtig gut und es hat sich gelohnt, beim MXoN teilzunehmen. Schade, dass wir als Team mit dem Pech von Simon und Tom das Gesamt-Podium knapp verpasst haben, aber wir wissen alle, dass es schwierig ist, beim Nations sechs gute Einzelresultate ins Ziel zu bringen“, strahlte Roczen bei der Siegerehrung.

„Im ersten Rennen war der Start gut, aber dann bin ich zu enge Linien gefahren, habe meinen Fluss nicht gefunden und dadurch leichten Arm-Pump bekommen. Nach dem Startcrash im zweiten Lauf habe ich alles gegeben und denke, dass sich der elfte Platz unter diesen Umständen sehen lassen kann. Mein Speed war gut, ich habe ein bisschen Pech gehabt“, zog Längenfelder Fazit zu seinen zwei Rennen.

„Mein Fahren war gut an diesem Wochenende, damit bin ich sehr zufrieden. Über den Startsturz und den dadurch bedingten Boxenstopp in meinem zweiten Lauf ärgere ich mich sehr, denn das Gesamt-Podium wäre mit etwas mehr Glück für uns drin gewesen. Aber so ist das halt manchmal, da steckt man nicht immer drin. Dennoch war es ein schönes Wochenende vor so einer gigantischen Kulisse“, fasste Tom Koch sein MXoN zusammen.

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