Mit dem neuen Lizenzjahr werden für Automobil- und Motorradsportler Neuerungen bei den notwendigen medizinischen Tests wirksam. Neben einem überarbeiteten Formular, das für die durchführenden Mediziner mehr Klarheit schaffen soll, tritt eine veränderte Anforderung für den Sehtest in Kraft. Er ist nun in Form einer Gesichtsfeldmessung (Perimetrie) zu absolvieren und wird in der Regel vom Augenarzt durchgeführt. Wer dort nicht schnell genug einen Termin bekommt, kann sich in vielen Fällen aber auch etwa an Betriebsärzte wenden. Betroffen sind im Automobilsport internationale Lizenznehmer sowie die nationalen Lizenzen bei Erstbeantragung. Im Motorradsport ist der Nachweis für die B- und A-Lizenz sowie bei der FIM/FIM Europe-Lizenz notwendig.
Ausgenommen von der Regelung sind im Automobilsport die Nationalen Lizenzen Stufe C und B, die Nationale Lizenz SimRacing sowie die C-Lizenz im Motorradsport.
Was wird untersucht?
Bei einer Perimetrischen Untersuchung wird das Gesichtsfeld gemessen – also der Bereich, den man sieht, ohne den Kopf zu bewegen. Ein intaktes Gesichtsfeld ist wichtig, um zum Beispiel neu auftauchende Hindernisse frühzeitig zu erkennen. Da sich Änderungen auch schleichend ergeben können, ist die Messung ein Beitrag für die Sicherheit auf der Rennstrecke. „Sehen ist die wesentliche Sinneswahrnehmung im Motorsport“, beschreibt DMSB-Verbandsarzt Sven Marquardt, „ein uneingeschränktes Gesichtsfeld zum Beispiel bei Überholvorgängen ist entscheidend für die Reaktionsfähigkeit und damit die Sicherheit.“
Internationale Regelung wird umgesetzt
Auf der internationalen Bühne ist die Gesichtsfeldmessung schon länger eine wichtige Forderung für die Lizenzerteilung – sowohl im Zweirad- als auch im Vierradsport. „Wer eine FIM-Lizenz beantragen wollte, für den war die Perimetrie schon in der Vergangenheit notwendig. Künftig können deutsche Lizenznehmer damit ohne weitere medizinische Untersuchung ihre FIM-Lizenz erhalten“, sagt DMSB-Motorrad-Verbandsarzt Martin Schweiger. FIA und FIM haben die Gesichtsfeldmessung seit mehreren Jahren in ihren internationalen Vorgaben. Der DMSB hat damit die nationalen Regelungen nun an den internationalen Standard angeglichen. Daneben ist die Erhöhung der Sicherheit auf der Rennstrecke ein zentrales Argument für die Neuerung.