Mit großer Trauer hat der DMSB vom Tod seines Ehrenpräsidenten Winfried Urbinger erfahren, der am 22. April 2023 im Alter von 83 Jahren verstorben ist. Der Unternehmer aus dem rheinischen Remscheid war einer der Motoren der Gründung des DMSB im Jahr 1997 und prägte den Verband als Präsident in den frühen Jahren, aber auch als gern gefragter Ratgeber nach seinem Ausscheiden aus dem Amt. Der vielfältig engagierte Ehrenamtler galt mit seiner Persönlichkeit als Brückenbauer und verlässlicher Partner, der mit seiner zupackenden Natur wichtige Prozesse und Weichenstellungen mit anstieß. Sein Ableben ist ein Verlust für den gesamten deutschen Motorsport.
Seine sportliche Heimat fand der aktive Motorsportler Urbinger im Automobilclub von Deutschland e. V. (AvD), in dem er bis zum Sportpräsidenten aufstieg. Als Manager mit einem sicheren Blick für das Große und Ganze war ihm aber der gesamte Motorsport eine Herzensangelegenheit, sodass er gemeinsam mit den Spitzenvertretern der anderen heutigen DMSB-Trägervereine zu einem der Mitinitiatoren der Gründung des Dachverbands wurde. Im DMSB wurden nicht nur die zuvor getrennten Organisationen ONS (Automobilsport) und OMK (Motorradsport) zu einem gemeinsamen Spitzenverband für den gesamten Motorsport zusammengefasst. Mit den großen deutschen Automobilclubs ADAC, AvD und DMV als Trägervereinen verfügte er auch von Beginn an über eine breite und starke Basis. Damit wurde ein Prozess gekrönt, bei dem es galt, die Kulturen der bestehenden Motorsportverbände aus den Bereichen Automobil und Motorrad sowie der verschiedenen Trägervereine miteinander in Einklang zu finden und zudem den Interessen der aktiven Sportler gerecht zu werden.
Tatkräftiger Brückenbauer
Nicht nur in diesem Gründungsprozess, auch in den folgenden Jahren erwies sich Urbinger als einer der Männer an der Spitze dabei als verbindender Charakter, der immer wieder in der Lage war, Brücken zu bauen. Er erzählte später über die Geburt des DMSB: „Wir hatten bei der DMSB-Gründung das große Ziel, etwas Gemeinsames zu machen. Da stand der Motorsport im Vordergrund und nicht der jeweilige Trägerverein.“ Der unermüdliche Manager im Ehrenamt führte den neuen Verband als Präsident mit und konnte dabei viele wichtige Ziele erzielen. Dazu zählte der Aufbau einer schlagkräftigen und modernen Geschäftsstelle, wie die Anerkennung der Förderungswürdigkeit des DMSB durch den Deutschen Olympischen Sportbund. Bis zu seinem Ausscheiden aus dem Amt im Jahr 2006 konnte er viele Erfolge mitfeiern. Frühzeitig war ihm der Umweltschutz im Motorsport ein wichtiges Thema, das von Beginn an zum Zuständigkeitsbereich des DMSB-Präsidenten zählt. Ab 2000 vergab der Verband folgerichtig einen Umweltpreis, Pionierarbeit wurde mit der erstmaligen Veröffentlichung von Umweltrichtlinien 2002 geleistet.
Über seine Amtszeit resümierte Winnie Urbinger später: „Ich habe den DMSB gerne geführt, auch wenn die Aufgaben, die wir zu bewältigen hatten, nicht immer leicht waren. Ich danke meinen Kollegen im Präsidium aus den letzten neun Jahren, dass sie mich immer nach besten Kräften unterstützt und wir gut miteinander harmoniert haben. Der Motorsport hat mir sehr viel gegeben, und ich hoffe, dass ich ihm durch meine ehrenamtliche Tätigkeit an führender Stelle ein klein wenig zurückgeben konnte.“
Zahlreiche Ehrungen
Für sein umfangreiches Engagement – das nicht nur auf den Motorsport beschränkt blieb – erhielt Urbinger im Jahr 2008 die Verdienstmedaille der Bundesrepublik Deutschland. Nach seinem Ausscheiden als Präsident wählte ihn die DMSB-Mitgliederversammlung 2006 umgehend zum Ehrenpräsidenten, später wurde ihm die DMSB-Ehrennadel in Gold mit Brillanten verliehen. Der AvD ehrte seinen Vizepräsidenten für Sport unter anderem mit dem goldenen AvD-Eichenblatt, der DSK zeichnete ihn mit der Trips-Medaille in Gold aus. Auch im heimischen Remscheid war Urbinger engagiert, so galt sein Herz auch dem Fußball-Landesligisten FC Remscheid e. V., der ihm zu Ehren vor der aktuellen Landesliga-Partie am 23. April eine Gedenkminute einlegte.