Energierückgewinnung - mit Schwung auf die Rennstrecke

#Fahrzeugtechnik
2010 – zum damals zehnten Jubiläum des DMSB-Umweltpreises – wurde zum ersten Mal ein Automobilhersteller ausgezeichnet. Die Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG überzeugte damals mit dem 911 GT3 R Hyprid. Der Rennwagen war mit einem Schwungrad ausgestattet, dass die Bremsenergie speicherte und beim Beschleunigen – zum Beispiel bei einem Überholmanöver – wieder abgab.

Das System wurde damals speziell für den Renneinsatz entwickelt. Der Porsche war mit einem 480 PS Motor und zwei 60 kW starken Elektromotoren an der Vorderachse ausgestattet. Das Schwungrad, das bei Bremsvorgängen aufgeladen wurde, war neben dem Fahrer im Innenraum verbaut. Die erzeugte Zusatzenergie konnte je nach Ladezustand vom Piloten für etwa sechs bis acht Sekunden abgerufen werden. Die Energie wird normalerweise in Wärme umgewandelt. 

Der 911 GT3 R Hybrid ging auch beim 24h-Rennen auf dem Nürburgring an den Start. Dort konnte er von Beginn an überzeugen und sogar einige Führungsrunden sammeln. Doch bei einer Berührung musste der Porsche die Manthey-Box ansteuern und verlor durch die Reparatur sechs Runden. 2011 kam eine weiterentwickelte Version, der 911 GT3 R Hybrid 2.0 zum Einsatz.

Auch in den folgenden Jahren setzte Porsche immer wieder auf Hybridmodelle – allerdings nicht auf das Schwungrad. 2014 kehrte Porsche zum 24h-Rennen in Le Mans zurück und sicherte sich dort drei Gesamtsiege. Im 919 Hybrid-Porsche waren ein Zweiliter-Vierzylinder-Turbo-Benziner und zwei unterschiedliche Energierückgewinnungssysteme verbaut. Beim Bremsen wurde an der Vorderachse kinetische in elektrische Energie umgewandelt. Im zweigeteilten Abgastrakt saß neben dem Turbolader noch eine zweite Turbine, die überschüssige Energie in elektrische Energie umwandelte. 2023 ging Porsche wieder in der WEC an den Start. Dieses Mal zusammen mit Porsche Penske Motorsport und einem Hybrid-Prototypen – dem Porsche 963.

 

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